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Dynamischer Stromtarif mit PV & Speicher

Mit dynamischen Tarifen wie Tibber oder Awattar zahlen Sie den Börsenpreis für Strom. In Kombination mit einer PV-Anlage und Speicher können Sie theoretisch Geld sparen – aber die Praxis ist kompliziert.

Niedrigpreise nutzen
Speicher optimieren
Ehrliche Analyse

Tiefstpreis

Bis -5 ct/kWh

Höchstpreis

Bis 80 ct/kWh

Durchschnitt

~25-30 ct/kWh

Speicherverlust

15-20%

Solar-Rechner: Die beste Basis für jeden Stromtarif

Eine optimal dimensionierte PV-Anlage ist die Grundlage – mit oder ohne dynamischen Tarif

Wichtig: Mit einer PV-Anlage reduzieren Sie Ihren Netzbezug drastisch. Das minimiert das Risiko bei dynamischen Tarifen erheblich.

So funktionieren dynamische Stromtarife

Das Konzept

Bei dynamischen Tarifen zahlen Sie den stündlichen Börsenstrompreis plus Aufschlag und Grundgebühr. Der Preis schwankt je nach Angebot und Nachfrage:

  • Günstig: Nachts, bei viel Wind/Sonne, am Wochenende
  • Teuer: Morgens, abends, bei Dunkelflaute

Bekannte Anbieter

Tibber

Börsenpreis + 3,99 ct/kWh + €3,99 Grundgebühr

Awattar

Börsenpreis + 3,0 ct/kWh + €3,90 Grundgebühr

Octopus Energy

Börsenpreis + Aufschlag, variable Struktur

Die Idee: Speicher bei Niedrigpreisen laden

Theoretisch könnten Sie den Speicher nachts bei 10 ct/kWh laden und morgens nutzen, wenn der Strom 40 ct/kWh kostet. Das klingt nach einfachem Gewinn.

Beispielrechnung:

  • Laden bei 10 ct/kWh × 10 kWh = €1,00
  • Entladen am Morgen: 8 kWh nutzbar (20% Verlust)
  • Ersparnis: 8 kWh × 40 ct = €3,20
  • Scheinbarer Gewinn: €2,20

Die Realität: Warum es oft nicht lohnt

1.

Wandlungsverluste

AC → DC → AC kostet 15-20% Energie. Aus 10 kWh werden nur 8 kWh.

2.

Batterie-Verschleiß

Jeder Zyklus kostet ~5-10 ct (Batterie-Abnutzung). Das schmälert den Gewinn.

3.

Spread oft zu gering

Die Differenz zwischen Nacht- und Tagespreis ist selten >20 ct/kWh.

4.

Im Winter produziert PV wenig

Genau dann, wenn Sie den Speicher brauchen, ist wenig Solarstrom da.

Realistische Einschätzung

Dynamisch lohnt sich...

  • Wenn Sie E-Auto nachts laden können
  • Mit Smart-Home-Steuerung (EVCC, etc.)
  • Bei flexiblem Verbrauchsverhalten
  • Wenn PV den Großteil deckt

Dynamisch ist riskant...

  • Bei hohem Abendverbrauch
  • Mit Wärmepumpe ohne Steuerung
  • Ohne Smart-Home-Integration
  • Im Winter mit wenig PV-Ertrag

Grid-Charging selten sinnvoll

  • ✗15-20% Wandlungsverluste
  • ✗Batterie-Verschleiß ~5-10 ct/kWh
  • ✗Spread muss >25 ct sein
  • ✗Kommt nur wenige Tage im Jahr vor

Häufige Fragen zu dynamischen Tarifen mit PV

Kann ich meinen Speicher automatisch bei Niedrigpreisen laden?
Ja, aber nur mit kompatiblen Wechselrichtern und Software. Victron, Deye und einige Huawei-Modelle unterstützen Grid-Charging mit API-Steuerung. Tools wie EVCC oder Home Assistant können den Ladevorgang automatisieren. Achtung: Nicht alle Wechselrichter erlauben das Laden aus dem Netz.
Lohnt sich Tibber mit PV-Anlage?
Mit PV-Anlage beziehen Sie weniger Strom aus dem Netz – damit sinkt sowohl das Risiko als auch das Sparpotenzial. Im Sommer ist Tibber oft neutral (kaum Netzbezug), im Winter kann es günstiger ODER teurer sein als ein Festtarif. Im Schnitt sparen Nutzer mit PV ~€50-100 im Jahr – aber mit Risiko.
Was passiert bei negativen Strompreisen?
Bei negativen Börsenpreisen bekommen Sie Geld fürs Laden! In der Praxis sind das wenige Stunden im Jahr (meist mittags bei viel Sonne und wenig Nachfrage). Mit Speicher und Automatisierung können Sie davon profitieren – aber der Effekt ist gering (~€20-50 im Jahr).
Sollte ich meinen Speicher für Grid-Charging freigeben?
Die meisten Experten raten davon ab. Der Speicher sollte primär für Solarstrom reserviert sein. Grid-Charging verschleißt die Batterie schneller und lohnt sich nur bei extremen Preisunterschieden (>25 ct). Nutzen Sie den Speicher lieber für maximalen Eigenverbrauch.
Ist ein Festtarif oder dynamischer Tarif besser mit PV?
Mit gut dimensionierter PV und Speicher beziehen Sie wenig Strom – dann ist ein Festtarif oft sicherer. Dynamische Tarife lohnen sich vor allem für flexible Verbraucher (E-Auto, Wärmepumpe mit Steuerung). Ohne Automatisierung kann ein dynamischer Tarif im Winter teuer werden.

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