PV-Anlage erweitern: Bestandsschutz sicher behalten
Sie haben eine ältere PV-Anlage mit guter EEG-Vergütung und möchten erweitern? Kein Problem – Ihr Bestandsschutz bleibt erhalten, wenn Sie die Regeln kennen. Wir erklären, wie Erweiterung funktioniert, ohne Ihre alte Vergütung zu verlieren.
Altanlage
Behält alte Vergütung
Erweiterung
Neue VergĂĽtung
Ab 7 kWp gesamt
Smart Meter Pflicht
MischvergĂĽtung
Gewichteter Mittelwert
PV-Erweiterung planen lassen
Fachbetriebe beraten Sie zur optimalen Erweiterung Ihrer bestehenden Anlage
Hinweis: Bei einer Erweiterung prüfen unsere Partner auch, ob Ihre Altanlage noch optimal läuft und ob ggf. Optimierungen sinnvoll sind.
Rechtliche Grundlagen: Bestandsschutz bei Erweiterung
Grundprinzip: Getrennte Behandlung
Nach deutschem Energierecht wird eine Erweiterung als eigenständige neue Anlage behandelt – getrennt von der bestehenden Altanlage. Das bedeutet:
- Die Altanlage behält ihre ursprüngliche EEG-Vergütung (z.B. 43 ct/kWh bei Inbetriebnahme 2009)
- Die neuen Module erhalten die aktuelle VergĂĽtung (z.B. 7,86 ct/kWh in 2025)
- Ihr Bestandsschutz bleibt vollständig erhalten
Wichtige Einschränkung: Technische Schwellenwerte
Während die Vergütung getrennt behandelt wird, werden für technische Anforderungen oft die Gesamtleistungen summiert:
- Smart Meter Pflicht: Wenn Altanlage (4 kWp) + Erweiterung (5 kWp) = 9 kWp, gilt die Smart Meter Pflicht fĂĽr den gesamten Anschluss
- Steuerbox: Ebenfalls ab 7 kWp Gesamtleistung erforderlich
- Technische NachrĂĽstung: Kann fĂĽr die gesamte Anlage notwendig werden
Messkonzepte bei Erweiterung
| Messkonzept | Beschreibung | Vorteile | Empfohlen bei |
|---|---|---|---|
| Mischvergütung | Ein Zähler, gewichteter Mittelwert der Vergütungen | Einfach, günstig, weniger Technik | Altanlage nach 2012 |
| Getrennte Messung | Zwei Zähler, exakte Zuordnung | Genaue Abrechnung, maximale Vergütung | Altanlage vor 2012 |
| Kaskadenmessung | Spezielle Zählerlogik mit Abzugsmessung | Flexibel, präzise | Komplexe Anlagen |
Wichtig: Bei sehr hohen Altvergütungen (vor 2010) lohnt sich oft die getrennte Messung, um jeden Cent der alten Vergütung zu sichern. Die Mehrkosten für den zweiten Zähler (~€100/Jahr) sind dann schnell amortisiert.
Wann lohnt sich die Erweiterung?
Noch Dachfläche frei
Ungenutzte Dachfläche kann jetzt mit günstigen Modulen (€80-100/Stück) bestückt werden.
E-Auto oder Wärmepumpe geplant
Höherer Eigenverbrauch macht mehr kWp wirtschaftlich sinnvoll.
Altanlage noch funktionsfähig
Wenn Ihre alte Anlage noch gut läuft, ergänzen Sie sie – anstatt komplett zu ersetzen.
Speicher nachrĂĽsten
Die Erweiterung ist ein guter Zeitpunkt, auch einen Batteriespeicher zu integrieren.
Beispielrechnung: Erweiterung
Altanlage (2010)
5 kWp mit 39,14 ct/kWh Vergütung. Ertrag: 5.000 kWh/Jahr = €1.957/Jahr
Erweiterung (2025)
5 kWp mit 7,86 ct/kWh Vergütung. Ertrag: 5.000 kWh/Jahr = €393/Jahr
Gesamt mit getrennter Messung
€1.957 + €393 = €2.350/Jahr. Mit Mischvergütung nur ~€1.175/Jahr (da gemittelt).
Fazit
Bei hoher Altvergütung: Getrennte Messung bringt €1.175/Jahr mehr – weit über den Zählerkosten!
Häufige Fragen zur PV-Erweiterung
Kann ich den gleichen Wechselrichter fĂĽr die Erweiterung nutzen?
Verliere ich den Bestandsschutz bei einem Wechselrichtertausch?
Muss ich die Erweiterung beim Marktstammdatenregister anmelden?
Kann ich die Erweiterung mit einem Speicher kombinieren?
Was passiert nach Ablauf der 20-jährigen EEG-Förderung der Altanlage?
PV-Erweiterung planen – Bestandsschutz sichern
Lassen Sie sich von Experten beraten, wie Sie Ihre Altanlage optimal erweitern