60% Regel Photovoltaik: Wirkleistungsbegrenzung erklärt
Die neue 60%-Regel begrenzt die Einspeisung auf 60% der Nennleistung – es sei denn, Sie haben ein Smart Meter. Was bedeutet das für Ihren Ertrag? Wir zeigen die Auswirkungen und wie Sie die Drosselung legal vermeiden.
Süddach
5-10% Verlust
Ost-West
1-3% Verlust
Mit Smart Meter
0% Verlust
Max. Einspeisung
60% ohne iMSys
Optimale PV-Anlage planen lassen
Fachbetriebe beraten Sie zur optimalen Konfiguration unter Berücksichtigung der 60%-Regel
Hinweis: Unsere Partner-Installateure kennen alle aktuellen Regelungen und planen Ihre Anlage entsprechend.
Wie funktioniert die 60%-Regel?
Das Grundprinzip
Die 60%-Regel ist eine Übergangsregelung bis zur flächendeckenden Smart Meter Einführung. Sie besagt: Ohne intelligentes Messsystem (iMSys) darf maximal 60% der installierten Nennleistung ins Netz eingespeist werden.
Beispiel: Bei einer 10-kWp-Anlage ohne Smart Meter dürfen nur 6 kW ins Netz fließen – auch wenn die Anlage gerade 9 kW produziert. Die restlichen 3 kW werden "abgeregelt" (Clipping).
Wichtige Klarstellung: Eigenverbrauch zählt!
Die 60%-Grenze gilt nur für die Einspeisung, nicht für die Produktion. Wenn Sie gleichzeitig Strom selbst verbrauchen, können Sie mehr als 60% Ihrer Anlagenleistung nutzen.
Beispiel: Ihre 10-kWp-Anlage produziert 8 kW. Ihr Haushalt verbraucht gerade 3 kW. Dann speisen Sie 5 kW ein (unter 60%) – kein Problem.
Auswirkung nach Dachausrichtung
| Dachausrichtung | Typische Spitzenleistung | Verlust durch 60%-Regel | Smart Meter sinnvoll? |
|---|---|---|---|
| Süd (0°) | 80-100% der Nennleistung | 5-10% jährlich | ✅ Ja, sehr empfohlen |
| Süd-Ost/Süd-West | 70-85% der Nennleistung | 3-6% jährlich | ✅ Ja, empfohlen |
| Ost-West (geteilt) | 50-65% der Nennleistung | 1-3% jährlich | ⚠️ Optional |
| Flachdach (aufgeständert) | 70-85% der Nennleistung | 2-5% jährlich | ✅ Ja, empfohlen |
* Werte basieren auf typischen deutschen Wetterverhältnissen. Individuelle Standorte können abweichen.
Wie Sie die 60%-Regel umgehen
Smart Meter installieren (iMSys)
Mit einem intelligenten Messsystem entfällt die 60%-Begrenzung komplett. Kosten: ca. €100/Jahr + €50/Jahr Steuerbox.
Eigenverbrauch erhöhen
Ein Batteriespeicher puffert Überschuss und reduziert die Einspeisung. Gleichzeitig steigt Ihre Eigenverbrauchsquote.
Ost-West-Ausrichtung wählen
Die flachere Leistungskurve bei Ost-West überschreitet die 60%-Grenze seltener. Eine gute Alternative bei neuen Installationen.
Verbraucher steuern
E-Auto, Wärmepumpe oder Warmwasser-Aufbereitung zur Mittagszeit betreiben, wenn die Anlage Spitzenleistung liefert.
Wirtschaftliche Betrachtung
Beispiel: 10 kWp Süddach
Jährlicher Ertrag: ~10.000 kWh. Verlust durch 60%-Regel: 500-1.000 kWh = €40-80 (bei 8 ct Vergütung).
Smart Meter Kosten
Jährlich: €100 (iMSys) + €50 (Steuerbox) = €150/Jahr für 100% Einspeisung.
Rentabilitätsrechnung
Bei €80 Verlust vs. €150 Smart-Meter-Kosten: Für kleine Süd-Anlagen lohnt die 60%-Akzeptanz manchmal mehr.
Bei größeren Anlagen
Ab 15 kWp Süddach steigt der Verlust auf €150-250/Jahr – hier lohnt sich das Smart Meter definitiv.
Häufige Fragen zur 60%-Regel
Gilt die 60%-Regel auch für Bestandsanlagen?
Was passiert mit dem abgeregelten Strom?
Kann ich freiwillig auf das Smart Meter verzichten?
Wie erkenne ich, ob meine Anlage gerade abriegelt?
Hilft ein Batteriespeicher gegen die 60%-Regel?
Optimale PV-Anlage unter Berücksichtigung der 60%-Regel planen
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